Mittwoch, 21. Oktober 2009

Der Gelbe Mittwoch

.... war heut bei uns angesagt.
Diese Woche hatte ich "Finja-Frühschicht", das heisst v0n 6.30 Uhr - 16.00 Uhr Oma-Dienst.

Hier die neuesten Bildern von Finja (wenn ihr auf Vergrößern stellt, könnt ihr die zwei Zähnchen sehen, die sie seit ein paar Tagen da sind). Außerdem streckt sie die Händchen in die Höhe "so groß ist die Finja". Es macht wirklich viel Spaß mit ihr.
Anstrengend ist es aber auch - das muss man ganz klar sagen. Vor allen Dingen, wenn eine Badewanne voller Quitten verarbeitet werden muss, weil diese schon braun werden, man dann feststellt, dass der Entsafter nicht auf den neuen Induktionsherd passt (kein Magnetboden), man dann eine Miniherdplatte kauft, wo es dann wirklich Stunden dauert, bis die Quitten ihren Saft herausrücken. Dazwischen dann immer ein Baby, das immer in die Nähe des heissen Dampfes will - das stresst wirklich. Jetzt muss ich "nur" noch eine Ladung Gelee (2 Liter) kochen. Dann ist das Kapitel Quitten für dieses Jahr mal wieder abgeschlossen.


quittenpastete

wenn sie der oktober ins astwerk hängte,
ausgebeulte lampions, war es zeit: wir
pflückten quitten, wuchteten körbeweise
gelb in die küche

unters wasser. apfel und birne reiften
ihrem namen zu, einer schlichten süße -
anders als die quitte an ihrem baum im
hintersten winkel

meines alphabets, im latein des gartens,
hart und fremd in ihrem aroma. wir schnitten,
viertelten, entkernten das fleisch (vier große
hände, zwei kleine),

schemenhaft im dampf des entsafters, gaben
zucker, hitze, mühe zu etwas, das sich
roh dem mund versagte. wer konnte, wollte
quitten begreifen,

ihr gelee, in bauchigen gläsern für die
dunklen tage in den regalen aufge-
reiht, in einem keller von tagen, wo sie
leuchteten, leuchten.


Jan Wagner